Eine Gehaltsspritze ist immer noch eines der attraktivsten Benefits – vor allem im Blue-Collar-Segment. Der HR-Monitor zeigt: Bonuszahlungen wie Urlaubs- oder Weihnachtsgeld sind für 46,4 % der befragten Fachkräfte in hohem Maße attraktiv. Aufgrund der erhöhten Lebenshaltungskosten, verschuldet durch die Inflation, bleibt unterm Strich für viele Menschen weniger am Monatsende übrig. Dies widerspiegelt sich auch im primären Wechselgrund von Fachkräften - dem Gehalt. Wer nicht mehr Gehalt zahlen kann, sollte dementsprechend auf monetäre Benefits ausweichen. Aber Vorsicht: etablierte Benefits mit monetären zu ersetzen, ist eher kontraproduktiv. Nur der Mix aus relevanten Benefits sichert die Positionierung als attraktiver Arbeitgeber. Mit den angesprochenen Bonuszahlungen wirkt man derzeit eher der Fluktuation entgegen.

Flexible Arbeitszeiten stehen für Mitarbeitende mit akademischer Ausbildung ganz besonders hoch im Kurs. 78,9 % von ihnen würden sich eher bei einem Arbeitgeber bewerben, wenn diese angeboten werden. In der Praxis tun sich einige Arbeitgeber mit einer 100-prozentigen Flexibilität noch etwa schwer. Abhilfe können hier Gleitzeit-Modelle mit festen Kernarbeitszeiten schaffen. In der externen Kommunikation mit Talenten sollte dieses Modell aber von Anfang an transparent kommuniziert werden. Denn dieser Benefit ist nur attraktiv, wenn er wirklich mehr Flexibilität in das Berufs-/ Privatleben bringt. Eine Kernarbeitszeit von 9 bis 16 Uhr ist dort also nicht unbedingt zielführend. Zumal Talente auch mit einer gewissen Erwartung eine Bewerbung abschicken. Wird diese enttäuscht, kann sich das negativ auf den Bewerbungsprozess auswirken. Weitere Faktoren, die sich negativ auf den Bewerbungsprozess auswirken können, findest du auch in unserem HR-Monitor.

Freie Auswahl der Benefits – für viele Studierende ist genau das der richtige Weg, wenn es um arbeitgeberseitige Leistungen für Mitarbeitende geht. 72,6 % von ihnen würden sich eher bei einem Unternehmen bewerben, wenn sie die Zusatzleistungen selbst und nach eigenen Bedürfnissen auswählen könnten. Entsprechend ausgewogen ist das Meinungsbild hinsichtlich der aktuellen Top-Benefits für Studierende: 28,0 % wünschen sich Weihnachtsgeld als bevorzugte Rahmenbedingung, andere sehen hier Homeoffice-Regelungen (27,1 %) vorne. Aus Arbeitgeberperspektive ist es hier von Vorteil, bereits ein gewisses Benefit-Portfolio in der Rückhand zu haben, um auch eine Auswahl anbieten zu können. Arbeitgeber, die ihre Benefits bereits auf akademische und nicht akademische Talente optimiert haben, können für den Anfang auf einen guten Benefit-Pool zurückgreifen. Mittel- und langfristig sollte die Benefit-Auswahl für Studierende aber nochmal angegangen werden, da sich die Präferenzen in den einzelnen Branchen durchaus unterscheiden - dies zeigen auch Daten aus dem HR-Monitor.

Der HR-Monitor ist ein Statistik-Portal, welches das Verhalten und die Wünsche von Arbeitnehmenden in Deutschland abbildet. Nutze ihn als zentrale Informationsquelle, um deine Zielgruppe zu finden, zu gewinnen und langfristig zu binden.