Liebe Trendence-Freunde,

Willkommen in der Arbeitswelt von morgen! Das Jahr 2024 hält spannende HR-Entwicklungen für Arbeitgeber und Kandidat_innen bereit. Die fünf wichtigsten Trends in diesem Zusammenhang haben wir für Euch in diesem Trend Report aufgeschrieben. Was uns wichtig ist: Diese Prognosen sind nicht einfach aus der Luft gegriffen, sondern das Ergebnis sorgfältiger, datenbasierter Analysen, die auf den Antworten von Tausenden von Beschäftigten basieren – Menschen also, die in der Arbeitswelt von heute und morgen die zentrale Rolle spielen und auch zukünftig spielen werden.

Die Fragen, die wir für diesen Trend Report ausgewertet haben, konzentrierten sich ausschließlich auf das Thema Arbeitsplatz und Arbeitsleben, einschließlich der Aspekte der „New Work“. Das Ergebnis ist ein umfänglicher und faktenorientierter Blick auf die Wünsche, Bedürfnisse und Erwartungen gefragter Talente – von Schüler_innen über Studierende bis hin zu Professionals und nichtakademischen Fachkräften.

Die Trends, die wir dabei identifiziert haben, sind durch diese Herangehensweise tief in den realen Erfahrungen und Perspektiven unserer Zielgruppen verwurzelt. Sie bieten einen authentischen Blick darauf, was Beschäftigte wirklich bewegt und wie sich dieses Mindset auf das Personalmanagement auswirkt. Alle Daten, die wir zu der fachlichen Begründung herangezogen haben, stammen aus internen Erhebungen für den HR-Monitor . Wenn du über diesen Trend-Report hinaus, mehr über Verhalten & Meinungen verschiedener Recruiting-Zielgruppen in Deutschland erfahren möchtest, kannst du uns jederzeit gern kontaktieren.

Begleite uns auf dieser aufschlussreichen Reise durch die Recruiting-Trends des Jahres 2024, die eben aus dem Meinungsbild derer entstanden sind, die im Mittelpunkt unserer täglichen Arbeit stehen – den Talenten.

Mit herzlichen Grüßen
Dein Trendence-Team

Für 2024 zeichnet sich ab, dass Mitarbeitendenzufriedenheit nicht mehr zwangsläufig mit Loyalität zum aktuellen Arbeitgeber gleichzusetzen ist. Moderne Personalmanager_innen müssen daher über den Tellerrand hinausschauen und neue Metriken entwickeln, die als verlässlicher Indikator für die Mitarbeitendenbindung dienen können. Der Trendence-HR-Monitor zeigt , dass selbst zufriedene Mitarbeitende offen für einen Jobwechsel sein können. Innovative Arbeitgeber nutzen bereits jetzt umfangreiche Datensets, um viel detaillierter in die Fragestellungen rund um die Rekrutierung und Bindung gefragter Talente einsteigen zu können.

Wie die nachfolgende Abbildung 1 mit Daten aus dem Trendence-HR-Monitor zeigt, sind derzeit 87% der Professionals auf dem deutschen Arbeitsmarkt wechselbereit. Dem gegenüber steht eine generelle Arbeitgeberzufriedenheit von mehr als 86% (siehe Abb. 2). Dieses Verhältnis zeigt: Der Wunsch einen Job zu wechseln wird nicht mehr ausschlielich aus einer Unzufriedenheit mit dem aktuellen Job gespeist. Vielmehr möchten Talente ihren Marktwert ausnutzen. Es muss also alternative Ansätze geben, sie im Unternehmen zu halten.

Die KI-Revolution, die wir im Jahr 2023 erlebt haben, ausgelöst durch die Entwicklungen von OpenAI und ChatGPT, hat auch die Arbeitswelt grundlegend verändert. Das betrifft sowohl den Rekrutierungs- als auch den Bewerbungsprozess. Künstliche Intelligenz ist seit diesem Jahr nicht mehr nur ein Werkzeug zur Optimierung von Recruitinginstrumenten. Vielmehr hat sie sich zu einem integralen HR-Bestandteil entwickelt. 2024 wird das Jahr sein, in dem das Training im Umgang mit KI für Recruiter_innen unerlässlich wird. Es ist eine klare Tendenz dahingehend zu erkennen, dass Kandidat_innen zu Beginn eines Bewerbungsprozesses, die Geschwindigkeit gegenüber dem persönlichen Kontakt bevorzugen.
Um die Jobsuche zu beschleunigen nutzen sie selbst verstärkt KI-Werkzeuge wie ChatGPT, um so schneller mit dem genau passenden Arbeitgeber zusammenzufinden. Das beginnt bei der Arbeitgeberrecherche geht über die Erstellung der Bewerbungunterlagen und endet bei der Vorbereitung des Job-Interviews. Umgekehrt sind viele von ihnen damit einverstanden, wenn auch Arbeitgeber auf der anderen Seite des Prozesses KI-Tools einsetzen, um so mehr Tempo in ihre Mitarbeitersuche zu bringen.

Der dritte Trend im Recruiting des Jahres 2024 ist einer, der vor allem mit Blick auf IT-Talent-Zielgruppen an Bedeutung gewinnen wird. Unsere Daten haben bereits im vergangenen Jahr gezeigt, dass Gaming rein zeitlich betrachtet einer der Hauptkanäle sein sollte, um die Zielgruppen anzusprechen. Vor allem bei Kandidat_innen für die Softwareentwicklung und dort insbesondere bei Frauen haben wir bereits 2022 gesehen, dass Gaming einen unwahrscheinlich großen Tageszeitanteil einnimmt. Die durchschnittliche tägliche Spielzeit von 95 Minuten bei Frauen in IT-Berufen deutet auf ein erhebliches Engagement in diesem Bereich hin. Anders gesagt: Das Zeitfenster ist derart groß, dass wenn Unternehmen diese Zielgruppe erreichen wollen, sie sich etwas für diesen Kanal überlegen sollten. Zum Vergleich: Die Gesamtheit der Akademiker_innen verbringen “lediglich” 54 Minuten am Tag mit Computerspielen. Aber selbst bei einem Zeitfenster von 54 Minuten am Tag sollten erste Überlegungen im Punkto Gaming-Recruiting erfolgen.

Innovative Ansätze diesen Kanal zu erschließen, sah man in den letzten Monaten nur bei wenigen Unternehmen. So wagte DHL beispielsweise einen gezielten Ansatz über den Bereich eSports und etablierten Content Creatoren. Aber auch PWC hat mit den PWC Gaming Masters diesen Kanal für sich erkannt. Bei diesem Projekt traten Corporate Gaming Teams in diversen Spielen gegeneinander an. Das Format wurde nun in 2023 auf das nächste Level gehoben und mit den Outplays als bundesweiter Firmenwettbewerb mit enormer Resonanz fortgesetzt. Zuletzt hatte Kaufland Romania einen wunderbaren Case in einem GTA 5 Roleplay aufgesetzt, in dem man sich in einer virtuellen Kaufland Filiale über die Berufe informieren konnte. Allein die Tatsache, dass derart viel Zeit des Tages auf diesen Kanal gelegt wird, muss uns als Unternehmen aufhorchen lassen. Viel Zeit wird heute noch auf Kanäle gelegt, die vielleicht nur einen Bruchteil dieser Zeit am Tag erhalten.

Viele unserer Daten deuten auf eine Zunahme virtueller Interaktionen im Rekrutierungsprozess hin. Authentifizierung wird dabei zu einem kritischen Faktor. Technologien wie Blockchain bieten hier tragende Lösungen, mit denen die Identität von Personen sichergestellt werden kann. Hier finden aktuell intensive Diskussionen zur WORLDCoin Lösung statt, die eine sichere Blockchain basierte Authentifizierung auf Grundlage eines Iris-Scans anbietet. 
Gleichzeitig erkennen wir, dass das Interesse an Kryptowährungen für Gehaltszahlungen ansteigt, was den Wunsch nach Sicherheit und Authentizität in dieser Hinsicht klar unterstreicht. Selbst bei der Zielgruppe der Schüler_innen können sich heute schon über 17% der von uns befragten jungen Menschen vorstellen, einen Teil ihres Gehaltes in Krypto ausbezahlt zu bekommen. Dieser Trend zur Virtualisierung von Gehalt über sichere Transaktionen wird sich in naher Zukunft weiter beschleunigen.

Der Jobmarkt ist 2024 endlich so weit, dass auch die Seite der Kandidat_innen immer mehr verinnerlicht, dass Klartext und Transparenz die wichtigste Ressource des Bewerbungsprozesses schonen: die Zeit. Der Begriff des Zeitmillionärs wurde bereits vor Jahren geprägt. Heute ist die Bedeutung der Zeit derart präsent, dass nicht nur die Einbindung von Künstlicher Intelligenz in die Prozesse gewünscht wird. Denn darüber hinaus wird an unseren Zahlen deutlich, dass Bewerbungen schon dann sofort abgebrochen werden, wenn Talenten nicht von vornherein klar ist, worauf sie sich letztlich auf Arbeitgeberseite einlassen sollen.
Zu den wichtigsten Aspekten, die bereits Bewerbungen verhindert haben, zählen sowohl unklare Anforderungsprofile, fehlende Gehaltsangaben sowie generell zu allgemeine Aussagen. Auf diese wichtigen Erkenntnisse werden Arbeitgeber mit mehr Transparenz und eben mehr Klartext reagieren – alleine, weil sie es müssen, um den Bewerbungsprozess schlank und agil zu halten.